Säuglinge und kleine Kinder haben einen „primären Narzissmus“. Nach der klassischen Theorie von Säuglingsforschern fehlt es Säuglingen noch an der klareren Vorstellung, dass es noch andere Menschen außer ihnen selbst gibt. Wichtig ist allein ihr Hunger, ihr Durst, ihr Bedürfnis, sich zu entleeren. Die Mutter wird teilweise noch nicht als getrennt wahrgenommen, sondern als ewig stillende Brust. Lernen die Kinder laufen, haben sie ein Gefühl von „Mir gehört die Welt“. Die kleinen Kinder können „alles alleine“. Diese große Ich-Bezogenheit, diese Art „Größenwahn“ des Säuglings und Kleinkindes heißt in der Sprache der Psychoanalytiker „primärer Narzissmus“.
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