Ein Neuroleptikum ist ein Medikament, das gegen Psychosen wirkt. Bei einer Psychose kann der Betroffene die Realität von der Phantasie nur schwer unterscheiden: Er fühlt sich verfolgt, hat Wahnideen oder hört Stimmen. (Text & Bild: © Dunja Voos)
Hochpotente Neuroleptika
Es gibt hochpotente Neuroleptika, die stark gegen die Psychose wirken, also stark neuroleptisch sind. Sie wirken jedoch nur wenig beruhigend. Zu diesen hochpotenten Neuroleptika gehören die klassischen Wirkstoffe aus der Gruppe der Butyrophenone wie das Haloperidol, Melperon, Pipamperon oder Fluspirilen.
Niedrigpotente Neuroleptika
Die niedrigpotenten Neuroleptika hingegen wirken stark beruhigend (sedierend), sind jedoch nur leicht gegen die Psychose wirksam. Wirkstoffe aus der Gruppe der Phenothiazine gehören dazu: Promethazin und Thioridazin beispielsweise.
Den Phenothiazinen sehr ähnlich sind die Thioxanthene. Zu ihnen gehört z. B. der Wirkstoff Chlorprothixen.
Atypische Neuroleptika
Neuere Neuroleptika werden „atypische Neuroleptika“ genannt, weil sie weder zu den niedrigpotenten noch zu den hochpotenten Neuroleptika gehören. Im Gegensatz zu den „typischen“ Neuroleptika rufen sie kaum extrapyramidalmotorische Störungen (EPMS) hervor. Im englischsprachigen Raum werden die atypischen Neuroleptika auch als Neuroleptika der 2. Generation bezeichnet. Hierzu gehören z. B. das Olanzapin und Risperidon.
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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am: 2.8.2008
Aktualisiert am 16.9.2016