Auf unserer linken Schulter sitzt ein Engelchen, auf der rechten ein Teufelchen. Beide flüstern uns etwas ins Ohr. Wie sollen wir uns entscheiden? Wir haben einen „Mann im Ohr“, der uns die Richtung weist. Wenn wir uns unsere „innere Welt“ vorstellen, dann merken wir vielleicht, dass sie „bevölkert“ ist. Irgendwie können wir uns in Situationen vorstellen, was unsere Mutter wohl sagen würde. Oder wir spüren den übergriffigen Vater in uns. Als „innere Objekte“ bezeichnen Psychoanalytiker die Personen, die wir sozusagen in unsere Psyche aufgenommen haben. Interessant wäre die Frage: Wo sitzen sie? (Text: © Dunja Voos, Bild: © Rainer Sturm, www.pixelio.de)
Psychotiker können uns den Weg zeigen
„Da sitzt mir ein Adler in meinem Nacken“, sagt der Psychotiker. Was Psychotiker empfinden, denken und phantasieren, ist oft eine Verstärkung dessen, was auch Gesunde kennen. Nur treten solche Bilder bei Gesunden meistens nur in Träumen auf. Aber dass uns „unser Chef im Nacken sitzt“, das kennen wir gut. Wenn wir „Wut im Bauch“ haben, stellen wir uns vielleicht auch die Person vor, auf die wir wütend sind. Wenn wir an unsere „inneren Objekte“ denken, könnten wir ja mal drauf achten, wo wir sie im Körper verorten. Wer oder was schnürt uns bei Angst die Kehle zu? Wer oder was „beflügelt“ uns? Wen finden wir „zum Kotzen“ und wen haben wir „in unser Herz geschlossen“? Wer „stärkt uns den Rücken“, wer ist uns „ein Dorn im Auge“ und glauben wir wirklich, dass wir „den Leib Christi“ beim Abendmahl zu uns nehmen? Ihre Kommentare sind willkommen!
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