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Geräusche haben bei frühen Störungen eine besondere Bedeutung

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klingel_maedchenAls „Frühe Störung“ bezeichnet man in der Psychoanalyse solche psychischen Störungen, die bereits in der vorsprachlichen Zeit entstanden sind. Schon die frühe Mutter-Kind-Bindung war hier gestört. Früh traumatisierte Menschen sind besonders aufmerksam: Sie nehmen jedes Geräusch in der Umgebung wahr. Geräusche können sie furchtbar verschrecken – viele traumatisierte Menschen sind höchst lärmempfindlich. Geräusche können aber auch eine höchst beruhigende Wirkung haben. Das Baby, das alleingelassen wird, nimmt erleichtert wahr, wenn draußen die Geräusche von vorbeifahrenden Zügen oder Rasenmähern zu hören sind. Da merkt das Baby: Ich bin nicht ganz allein. Da gibt’s noch was, da draußen. (Text & Bild: © Dunja Voos)

Das Geräusch ist das rettende Dritte

Eltern, die immer streiten, sind furchtbar laut. Die Enge einer Zweiersituation, die Nähe nur zur Mutter oder nur zum Vater kann unerträglich werden. Wie erleichternd ist es da für ein Kind, wenn es draußen Geräusche hört. Traumatisierte und/oder autistische Kinder können ganz „verliebt“ in Geräusche sein – zum Beispiel in das Klackern einer Schwimmbadpumpe. Babys schlafen neben laufenden Staubsaugern oder Föhnen wunderbar ein. Die Atemgeräusche des Partners beruhigen zutiefst. Wohl jeder Mensch hat „sein Geräusch“ oder „seinen Geruch“, mit dem er Angenehmes und Rettendes verbindet. Welche Geräusche mögen Sie?


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