Warum brauchen wir manchmal einen „bösen Menschen“ in unserer Nähe? Weil wir dann unser „eigenes Böses“ sozusagen in ihn hineinlegen können. Der böse Nachbar ist böse, was sehr praktisch ist, weil wir selbst dann nicht mehr böse, sondern gut erscheinen. Der böse Nachbar ist kleinkariert und dumm. In den bösen Nachbarn wird alles Böse dieser Welt projiziert. Eines Tages ist der böse Nachbar weg. Was passiert dann? Wir streichen unseren Zaun und merken, dass wir selbst „kleinkariert“ und ungeschickt sind. Sobald ein „böser Mensch“ außen weg fällt, fällt „das Böse“ auf uns zurück. (Text: © Dunja Voos, Bild: © Piet Schimana)
Das eigene „Schlechte“ (Ungewollte) akzeptieren
Wer sich selbst gut kennt und auch unliebsame Seiten an sich selbst tolerieren kann, der braucht den anderen nicht, damit er die Rolle des Bösen übernimmt. Jeder behält sein „Schlechtes“ für sich. So ist man unabhängig und kann gemeinsam über die eigenen Schwächen plaudern.
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