Wir haben nicht nur einen Lebenstrieb, sondern auch einen Todestrieb. Den Begriff „Todestrieb“ prägte Sigmund Freud. Wir spüren ihn, wenn wir Zerstörungswut verspüren. Schon kleine Kinder lieben es, den Bauklotz-Turm zu zerstören und Marienkäfer zu zertreten. Vereinfacht gesagt gehört das Zerstörerische in uns zum Todestrieb. Dazu können gehören: Hass, Zerstörungswut, Selbsttötungswünsche, Rachegedanken und Arroganz. Oft verleugnen wir den Todestrieb. Nur heimlich denken wir bei schlechten Nachrichten: „Schade, dass es nicht noch schlimmer gekommen ist. Schade, dass nicht mehr Menschen zu Tode gekommen sind.“
Ein Trieb ist ein Drang in uns
Ein Trieb entsteht aus körperlichen Zuständen wie Hunger, Durst, Lust oder Unlust. Freud formulierte die Theorie von Lebens- und Todestrieb ab 1920 (Mertens/Waldvogel: Handbuch psychoanalytischer Begriffe; Kohlhammer-Verlag, 3. Auflage, 2008: Trieb, S. 777). Melanie Klein betonte in ihren Theorien den „Neid“ – er ist eine Triebmischung, wobei der Todestrieb dominiert (Mertens/Waldvogel: S. 781).
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