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Clik here to view.In der Psychoanalyse-Ausbildung (Beispiel DPV) muss man seine Sitzungen nach jeder 4. Stunde einem Supervisor vorstellen. In der Psychoanalyse kommt es auf das „szenische Verstehen“ und auf die Details an. Das kann dazu führen, dass man jede Stunde detailliert aufschreibt. Beim ersten Analyse-Fall klappt das noch wunderbar, beim zweiten vielleicht auch noch, aber dann kommt der dritte Patient und man merkt bald: Dieses detaillierte Aufschreiben nach jeder Stunde für jeden Patienten ist kaum möglich. Was kann man tun?
Punktuelle Ausführlichkeit
Ich mache es so, dass ich „wichtige“ Stunden ausführlich am Laptop aufschreibe und auf USB-Sticks speichere (Patientendaten sollten kunstvoll verschlüsselt oder nur auf Rechnern gespeichert werden, die nicht mit dem Internet verbunden sind). Dabei benutze ich auch die wörtliche Rede, anstatt indirekt zu beschreiben, was der Patient und ich sagten. Auch, wenn ich eine Stunde im kasuistisch-technischen Seminar (KT) oder in der Supervision vorstellen möchte, schreibe ich ausführlich. Wenn Patienten lange schweigen, gehen einem viele Gedanken durch den Kopf. Auch hier ist es wichtig, die eigenen Gedanken und Gefühle aufzuschreiben. Bei manchen Stunden schreibe ich jedoch nur die „Essenz“ auf.
Weniger ermüdend: Notizblöcke
„Ich habe für jeden Patienten ein eigenes Notizbuch“, sagt eine Kollegin. Wenn man die Stunden am Rechner dokumentiert, kommt man vielleicht erst abends dazu. Und dann sitzt man eben schon wieder am Rechner, was sehr ermüdend sein kann.
Wenn man das gute alte Notizbuch herauskramt, kann man sich die wichtigsten Notizen direkt nach der Stunde machen. Man überlegt genauer, was man schreibt und die handschriftliche Arbeit auf Papier ist oft weniger ermüdend. Zwar müssen Patientendokumentationen auch elektronisch gespeichert werden, aber da reichen Zusammenfassungen. Die Notizbücher kann man zusammen mit den USB-Sticks in verschließbaren Fächern lagern.
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