Reklame macht nichts anderes, als ständig mit unserem Ich-Ideal zu spielen. Wir wollen blond sein, glatte Haut und schöne Zähne haben, die perfekte Brille tragen, schlank sein, gut zu uns selbst sein, viele Freunde haben, eine gesunde Familie. Reklame zeigt uns eigentlich das, was wir uns in unseren Träumen selbst vorstellen: Wir haben ein sauberes Haus, sind gut gelaunt, ausgeschlafen, nie wirklich schmutzig, eindeutig in unseren Gefühlen, zielgerichtet, kraftvoll. Der Frust kommt, wenn wir merken: So sind wir nicht. Jedenfalls oft nicht. Wir nehmen uns die Tüte Chips und ziehen uns auf die Couch zurück. (Text: Dunja Voos; Bild: Jakob Voges – Danke!)
Rückzug erlaubt
Wir sind erschöpft vom Tag, wissen nicht, was wir gegenüber unserem Partner empfinden, waren zu streng mit den Kindern und auch mit uns selbst. Unreinheiten zeigen sich auf der Haut und unser Schreibtisch ist unaufgeräumt. Nächstes Jahr wird alles anders, hoffen wir.
Und wenn wir zurückblicken, können wir tatsächlich oft feststellen, dass wir dem, was wir uns vorgestellt haben, hier und da ein kleines bisschen oder auch sehr viel nähergekommen sind. Es sind häufig die kleinen Schritte, die uns vorwärts kommen lassen. Manchmal fast unmerklich. Reklame kann zwar motivieren, aber sie lässt uns häufiger resignieren – eigene Träume jedoch sind unser bester Wegweiser.
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