Erlebnisse, die mit unangenehmen Gefühlen zusammenhängen, verdrängen wir. Verdrängung ist ein Abwehrvorgang der Psyche. Bei der Verdrängung wird sozusagen etwas ins Unbewusste gedrückt. Es ist dann nicht mehr so leicht hervorzuholen. Bei etwas Vergessenem können wir uns erinnern, doch beim Verdrängten regt sich Widerstand, wenn es hoch will, bewusst werden will.
Freud sagt: „“Unbewusst“ ist der weitere Begriff, „verdrängt“ der engere. Alles, was verdrängt ist, ist unbewusst. Aber nicht von allem Unbewussten können wir behaupten, dass es verdrängt sei. … „Unbewusst“ ist ein rein deskriptiver, in mancher Hinsicht unbestimmter, ein sozusagen statischer Terminus. „Verdrängt“ ist ein dynamischer Ausdruck, der auf das seelische Kräftespiel Rücksicht nimmt und besagt, es sei ein Bestreben vorhanden, alle psychischen Wirkungen, darunter auch die des Bewusstwerdens, zu äußern, aber auch eine Gegenkraft, ein Widerstand, der einen Teil dieser psychischen Wirkungen, darunter wieder das Bewusstwerden, zu verhindern vermöge….
Vorstellungen werden nur verdrängt, weil sie an Gefühlsentbindungen geknüpft sind und nicht zustande kommen sollen. Es wäre richtiger zu sagen, die Verdrängung betreffe die Gefühle, nur sind uns diese nicht anders als in ihrer Bindung an Vorstellungen fassbar…. Was sich nun weiter in ihm (Anm.: Norbert Hanold) abspielt, ist ein Kampf zwischen der Macht der Erotik und den sie verdrängenden Kräften; was sich von diesem Kampfe äußert, ist Wahn.“
(Sigmund Freud: Der Wahn und die Träume in W. Jensens Gradiva (1907), nachzulesen auf Projekt Gutenberg)
Vorstellungen werden nur verdrängt, weil sie an Gefühlsentbindungen geknüpft sind und nicht zustande kommen sollen. Es wäre richtiger zu sagen, die Verdrängung betreffe die Gefühle, nur sind uns diese nicht anders als in ihrer Bindung an Vorstellungen fassbar…. Was sich nun weiter in ihm (Anm.: Norbert Hanold) abspielt, ist ein Kampf zwischen der Macht der Erotik und den sie verdrängenden Kräften; was sich von diesem Kampfe äußert, ist Wahn.“
(Sigmund Freud: Der Wahn und die Träume in W. Jensens Gradiva (1907), nachzulesen auf Projekt Gutenberg)
Verwandte Artikel in diesem Blog: