Kinder, die unsicher-ambivalent gebunden sind, haben oft eine Mutter („Mutter“ steht für nahestehende Bezugsperson), die sich unberechenbar verhält. Oft ist die Mutter gestresst, schwankt zwischen Wut und schlechtem Gewissen. Ein mögliches Verhalten bei unsicher-ambivalenter Bindung zeigt sich bei der Rückkehr der Mutter, wenn sie weg war: Das Kind läuft auf die Mutter zu, bleibt dann aber vielleicht wieder stehen. Es weiß nicht, ob es sich ihr zuwenden soll oder nicht. Oft lässt es sich nur passiv umarmen.
Nie ganz oder gar nicht
Die Einteilung in Bindungstypen ist keine „Alles-oder-nichts-Frage“. Je nach Lebensphase kann ein Kind sicher oder unsicher gebunden sein. Vielleicht zeigt es ein unsicheres Bindungsverhalten an nur einem Tag. Es lässt sich auch kein absolutes Schema festmachen. Ein Kind, das an einem Tag so reagiert, kann am nächsten Tag wieder anders reagieren. Grob einteilen lässt sich jedoch, ob ein Kind grundsätzlich eher sicher oder unsicher gebunden ist. Sicher gebundene Kinder laufen freudig auf die Mutter zu und lassen sich von ihr trösten, wenn sie weinen. Unsicher gebundene Kinder verhalten sich beim Wiedersehen mit der Mutter zögerlich oder uninteressiert.
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