Menschen, die schwere Traumata erleben, sind gleich zweimal bestraft: Einmal (oder auch tausendfach), wenn sie in die Misere hineinkommen und einmal (oder auch tausendfach), wenn sie wieder herauskommen. Man kämpft, arbeitet sich durch. Viele, viele Jahre. Jahrzehnte vielleicht. Es entwickelt sich so langsam. Doch irgendwann stellt man fest: Das Trauma ist vorbei. Ich habe es tatsächlich hinter mir gelassen. Verunsicherung. Es ist, als hätte man jahrelang eine Krebserkrankung behandelt – und wie man „auf einmal“ alt ist, ist man „auf einmal“ geheilt. (Text & Bild: © Dunja Voos)
Es ist alles gut. Man fühlt es genau.
Die Erinnerungen bleiben. Die Spuren bleiben. Aber man ist jetzt gesund. Man kann vertrauen, man fühlt sich sicherer als je zuvor. Und auf einmal fragt man sich: Wie soll ich JETZT leben? Man kommt zurück in eine Welt, die man lange für eine Parallelwelt hielt. Die Tür geht auf und man gehört nun dazu: Keine Dramen mehr, kein Geschrei, kein Lärm, keine Gewalt. Ganz normales Leben. Kann das befriedigend sein? Fehlt da nicht was? Wie soll man sich in dieser Welt bewegen? Wird es nicht langweilig? Welche neuen Aufgaben gibt es?
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