Das Kind, es war alleingelassen. Mutterseelen, vaterseelen, geschwisterseelenallein. Wenn einer kam und das Kind anschaute, es verstand, dann wurde er sofort verschlungen. Mamas haben doch auch Menschen im Bauch. Doch sobald er verschlungen war, plöppte er immer wieder raus. Und das Kind musste ihn immer wieder reindrücken – hier und da und hier und da. Anstrengend. „Ich müsste es doch im Griff haben!“, sagte es. Die volle Kontrolle. Aber nein, er schwaberte und waberte und quoll überall heraus. Immer hatte es Bauchweh. Trotzdem: Lieber fressen als verlassen werden. Das Kind, es wurde größer. Es fand keinen Freund. Der Freund sagte den Grund: „Du frisst mich ja auf.“ (Text: © Dunja Voos)
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